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15.09.2018

Eigenverantwortung der Patienten im Fokus

Starke Beteiligung bei der 15. Fortbildungstagung für Diabetesteams der Diabetes-Akademie Niedersachsen
 

VNDN-Vorstandsmitglied Dr. Olaf Ney begrüßte die Teilnehmer  der DAN-Tagung. Foto: VNDN
Der Verband der niedergelassenen Diabetologen in Niedersachsen (VNDN) hat die Bedeutung der Mitarbeit der Patienten im Rahmen während der Diabetestherapie im Rahmen der 15. Schwerpunktpraxen-Tagung der Diabetes-Akademie Niedersachsen (DAN) in Hannover herausgestrichen. „Die Patienten haben eine hohe Verantwortlichkeit für sich selbst. Sie können die Folgen ihrer Krankheit deutlich eindämmen, wenn sie sich einbringen. Je intensiver, umso besser werden die Therapieergebnisse. Deswegen wollen wir unseren Mitgliedern Möglichkeiten aufzeigen, wie sie Patienten zum Beispiel mit einer App, Ernährungstipps oder durch Sport zusätzlich motivieren können, sich für ihr eigenes Wohlergehen zu engagieren“, erläuterte der VNDN-Vorsitzende Dr. Andreas Lueg (Hameln).

Das Interesse an diesen Themen war sehr groß. An dem zweitägigen Fachkongress mit hochkarätigen Dozenten nahmen mehr als 200 Diabetologen und Diabetesberaterinnen und -assistentinnen teil.  Die Tagung ist als ärztliche Fortbildung zertifiziert. Neben den Impulsreferaten fanden Workshops zu sechs unterschiedlichen Themen aus der Praxis statt.

Hoch im Kurs standen Themen der Digitalisierung wie etwa die Vorstellung von Diabetes Apps. Diese können den Alltag der Betroffenen erheblich erleichtern und geben auch dem Therapeuten tiefere Einblicke in die Therapiesteuerung durch den Patienten. Mit ihnen können Patienten automatisch Kontrolle über ihre Blutzuckerwerte behalten, ihre nötige Insulindosis exakt berechnen oder ihre tägliche Kalorienmenge ermitteln. Referent war Dr. med. Winfried Keuthage (Münster), der mit dem DiaBook eine eigene App für ein Diabetes-Ernährungs-Tagebuch entwickelt hat. Er berichtete über die Vorteile für die Patienten. In der Datenbank der App sind unter anderem bereits 40.000 verschiedene Lebensmittel hinterlegt.

Ernährungswissenschaftler Prof. Dr. Nicolai Worm (München) stellte sein Konzept zum Leberfasten vor und erläuterte, welche Veränderungen damit für den Stoffwechsel möglich sind. Die Fettleber ist eine der häufigsten chronischen Lebererkrankungen. „Bis zu 30 Prozent der deutschen Bevölkerung sind von der nicht-alkoholischen Fettleber betroffen. Bei den Betroffenen von Typ-II-Diabetes sogar bis zu 90 Prozent“, erklärte Prof. Dr. Worm den Kongressteilnehmern. Häufig seien Überernährung und zu wenig Bewegung die Ursachen. Er empfiehlt ein innovatives Low-Carb-Programm, das den Insulinspiegel niedrig hält, aber gleichzeitig einen guten Sättigungsgrad und die Versorgung mit allen wichtigen Nähr- und Ballaststoffen sichert.


Der Saal im Konferenzzentrum im Dormero Hotel in Hannover war voll besetzt. Foto: VNDN
Gabriele Müller-Hunold, Diabetologin aus Grasleben, schilderte in diesem Zusammenhang die positive Wirkung von Sport bei Diabeteserkrankungen. Sie erklärte, am Rande der Nordic Walking-Runde mit den Tagungsteilnehmern um den Maschsee, dass Sport zur erheblichen Senkung des Blutzuckerspiegels führen und die Lebensqualität der Patienten wieder signifikant steigern kann. Körperliche Bewegung verbessere die Empfindlichkeit der Körpergewebe für das Stoffwechselhormon Insulin. Chronischer Bewegungsmangel führe dagegen in einen Teufelskreis aus Fettleibigkeit und schlechten Blutzuckerwerten. „Sport kann ein Ausweg sein“, sagte sie.

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